Projektbeschreibung: Die heutige Generaloberst-Beck-Kaserne wurde in den 1930er Jahren als NS-Ordensburg erbaut. Die dreizehn bauzeitlichen Gebäude stehen unter Denkmalschutz und wurden nach dem Schulstandard der Bundeswehr umgebaut.
Der weithin sichtbare ca. 40 m hohe Pallas prägt das Erscheinungsbild der ganzen Kaserne. Der rechteckige Grundriss ist etwa 16 m breit und 36 m lang. Das Turmgebäude ist größtenteils eine Stahlbeton-Skelettkonstruktion. Der Hallenbereich im 4.OG wird von einer Holzbalkendecke auf Dübelholzbalken frei überspannt.
Die Unterkunfts- und Hörsaalgebäude sind ca. 18 m breit und bis zu 190 m lang. Sie sind in den oberen Geschossen als Stahlbeton-Skelettkonstruktion mit Stahlbeton-Rippendecken und Bimsbetonhohlkörpern (Remy-Decken) ausgeführt.
Der Sonnenhof ist ein C-förmiger Bau mit Innenhof und ist insgesamt etwa 82,0 m breit und 119,9 m lang. In ihm sind neben den repräsentativen Räumen auch Dienstzimmer untergebracht. Die oberen Geschosse wurden in Holzbauweise mit tragenden Blockbohlenwänden erstellt.
Das Gebäude 8 ist ein mehrflügliger Bau, der in seinem Grundriss einer „Acht“ ähnelt. Insgesamt ist das Gebäude etwa 45 m breit und 110 m lang. Darin sind hauptsächlich der große Speisesaal mit Küche untergebracht. Die Dachkonstruktion besteht aus freitragenden Holzbindern mit Pfettendach.
Besondere Problemstellungen:
Der Querkraftnachweis in den Rippen der Remy-Decken konnte nach den heute gültigen Vorschriften nicht geführt werden. Es wurde von uns ein Nachweiskonzept auf der Grundlage von statischen Berechnungen und Belastungsversuchen entwickelt, auf dessen Grundlage der Standsicherheitsnachweis für alle Deckenbereiche nachgewiesen werden konnte. Diese Vorgehensweise wurde preisgekrönt (siehe Auszeichnungen).
Die Betoninstandsetzungsmaßnahmen wurden von uns so konzipiert, dass die Bausubstanz weitestgehend erhalten blieb und die damit verbunden Maßnahmen auf das Notwendigste reduziert wurden.
Zur unterseitigen Befestigung der Haustechnik an den vorhandenen Remy-Decken standen keine bauaufsichtlich eingeführten Befestigungsmittel zur Verfügung. Daher wurde von uns hierfür ein Befestigungskonzept auf Grundlage von Versuchen mit statistischer Auswertung erarbeitet.
Die Nachweise der Dachtragwerke erfolgten mit gemäß Schneelastgutachten verminderten Schneelasten. Hierdurch konnten die Dachtragwerke weitestgehend nachgewiesen werden, so dass sich lediglich lokale Ertüchtigungen ergaben.
Durch die von uns gewählten besonderen Vorgehensweisen im Umgang mit den denkmalgeschützten Gebäuden konnten statisch konstruktive Eingriffe und Ertüchtigungen minimiert und umfangreiche Bauteilerneuerungen vermieden werden. Die damit verbunden Baukosten konnten hierdurch wesentlich reduziert werden.