Projektbeschreibung: Das 1942 errichtete Dachtragwerk besteht aus einer satteldachförmigen Holzfachwerkbinder-Konstruktion mit 19 Achsen mit einer Stützweite von 31,40 m und einem Binderabstand von 6,00 m als Haupttragelement. Hierüber laufen Gerberpfetten, die dann die Röhrenbetondachplatten mit einem Foliendach als Dachhaut tragen. Die Dachaussteifung erfolgt in Querrichtung über die elastisch eingespannten Stahlbetonstützen, in Längsrichtung über einen hölzernen Windverband.
An der Dachkonstruktion wurden, aufgrund der schlechten Holzqualität mit starker Rissbildung, immer wieder Verstärkungen eingebaut. Es erfolgte unter anderem eine Zugverstärkung jedes Fachwerk-Untergurts mittels spannbaren Gewi-Stählen, hierdurch wurden die Zugstöße im Untergurt entlastet.
Aufgrund der in der Produktionshalle vorhandenen Umgebungsbedingungen (ölhaltige Luft mit hohen Temperaturen) wurden Materialuntersuchungen durchgeführt und eine Verminderung der Holzzugfestigkeit festgestellt. Im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung wurde als außergewöhnliche Bemessungssituation mit verminderten Sicherheitsbeiwerten der Ausfall hochbeanspruchter bzw. überlasteter Bauteile im ebenen Stabwerksmodell simuliert und bewertet. Es wurde eine gezielte Sanierung der Fachwerkbinder erforderlich.
Im Rahmen der Sanierung wurden gerissene Bauteile durch Vollgewindeschrauben gesichert und durch Fäulnis geschädigte ausgetauscht (Fotos/Planauszug Sanierung Fäulnisschaden). Eine besondere Schwierigkeit stellte der Austausch der stark gerissenen Mittellaschen der Zugstöße im Untergurt dar (Foto/Planauszug Austausch Mittellasche). Hierzu wurde der Fachwerkbinder durch Abstützungen auf die Kranbrücke entlastet. Die Sanierung erfolgte auf einem Flächengerüst ohne Einschränkungen der Produktion bei vollem Betrieb