Schwingungsmessungen, Historische Bauten

Stiftskirche St. Peter in Salzburg

  • Stiftskirche St. Peter in Salzburg, Österreich
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Projektbeschreibung:  Die heutige Stiftskirche St. Peter geht im Kern auf einen Bau zurück, der 1125–1143 erbaut und 1147 geweiht wurde. Der mächtige Kirchturm, der um 1400 romanisierend erhöht wurde, stammt im Kern aus dem 9. Jahrhundert. Neben einer historischen Unterkonstruktion wurde 1927 eine zusätzliche hölzerne Tragkonstruktion für die gleichalten Glocken eingebaut.
In der Glockenstube befindet sich ein dreifeldiger und zweistöckiger Holzglockenstuhl für die sieben Glocken. Die Glocken vier bis sechs hatten keinen ausreichenden Resonanzabstand zur Turmeigenfrequenz, so dass die Erschütterungen um 125% über dem Anhaltswert der DIN 4150, Teil 3 lagen.

Die Erschütterungen wurden durch eine Absenkung der Läutewinkel auf die Werte der DIN 4178 und durch schlanke Joche für die Glocken fünf und sechs reduziert. Dadurch wurden auch die Belastungen auch auf den mittelalterlichen Turm geringer.
Die historischen Tragkonstruktionen wurden denkmalgerecht überarbeitet und ausgerichtet. Die horizontalen Lasten wurden über einen Verband direkt in den Turm eingeleitet und die Holzkonstruktionen erhält somit nur noch Vertikallasten. So konnte auch die Bauphase 1927, die wohl im Zusammenhang mit der Erhebung zur Erzabtei steht, vollständig erhalten werden. Mit der Aktivierung des Turmmauerwerks für den Abtrag der horizontalen Lasten des Geläutes konnte eine besonders wirtschaftliche Lösung mit größtmöglichen Substanzerhalt gefunden werden.

Alternative Lösungsansätze eines anderen Planers hätten bei deutlich höheren Kosten (ca. 200.000 € für ein zusätzliches Stahltragwerk) einen weitgehenden Ausbau der erhaltenswerten Holzkonstruktion bedeutet.

Durchgeführte Nachmessungen bestätigten den Erfolg der Maßnahme.
Auftraggeber:
Erzabtei St. Peter
Leistungsumfang:
Tragwerksplanung Lph 1 - 6 und 8, HOAI
Fotografie:  
(c) DR. SCHÜTZ INGENIEURE


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