Projektbeschreibung: Das um 750 gegründete Benediktinerstift wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört.
Fürstabt Roman Giel von Gielsberg ließ Kirche und Residenzgebäude von 1652 neu erbauen. Das Gebäude weist 7 Flügel und 2 Innenhöfe auf.
Das Gebäude wird derzeit überwiegend als Bürogebäude für die Justiz verwendet. Der Fürstensaal wird als Veranstaltungsraum genutzt. In den unteren Räumen im Nord- und Westflügel finden sich Ausstellungsräume. Die Prunkräume gelten als außerordentlich sehenswert.
Die Decken bestehen im Wesentlichen aus gemauerten Gewölben und Holzbalkendecken. Im 20. Jahrhundert wurden bereichsweise Stahlträger- und Stahlbetondecken eingezogen. Die Außenwände bestehen aus Natursteinmauerwerk. Die Dächer sind als Sparrendächer ausgebildet. Dabei liegen die liegen die Fußpunkte des Nord- und Südflügels auf unterschiedlichen Höhen. Die Tragkonstruktion der Risalite bestehen aus Holzspanten.
Das Büro Dr. Schütz Ingenieure begleitet die maßgebenden statischen Maßnahmen der letzten Jahrzehnte. Aufgrund der sich veränderten Nutzungsanforderungen sind laufend Maßnahmen erforderlich (Einbau Archive, Hygieneanforderungen, Sozialräume).
In den letzten Jahren wurden die Dachfußpunkte vollständig saniert. Dabei musse auch ein Hausschwammbefall bekämpft werden. Für die Untersuchung der Deckenbalkenköpfe und des Dachtragwerkes wurde zahlreiche Bohrwiderstandsmessungen durchgeführt, um die Kostensicherheit zu erhöhen.
Eine Schwierigkeit lag in der Sicherung der weitausladenden Gesimse. Zudem ergeben sich durch die Verschneidung der Dachstühle, die auf unterschiedlichen Höhen liegen, hohe konstruktive Anforderungen.
Das Kreuzgewölbe im Westflügel wurde statisch überprüft und das Stützenfundament ertüchtigt.
Aufgrund der vorhandenen Schwingungsanfälligkeit der reich stuckierten Decke über dem Fürstensaal wurde diese ertüchtigt. Bei der Decke über den Prunkräumen wurden Erschütterungsmessungen im Zuge des Baus eines Rückhaltebeckens durchgeführt.